Was ist bei der Aussaat zu beachten?

Ein Teil der Pflanzen wird durch Samen vermehrt, die entweder mittelbar nach der Ernte, oder aber nach einem gewissen Reifungsprozess auszusäen sind. Die Samen werden in vorbereitete Töpfe, Schalen, Kisten, auch als Einzelkornsaat bei größeren Samen in Einzelgefäße entsprechender Größe gelegt.

Es gibt Licht- und Dunkelkeimer. Die ersteren werden nicht mit Erde bedeckt, die letzteren stark, wie das Samenkorn dick ist.

  1. Vorher aber werden die Gefäße mit einem durchlässigen, lockeren Substrat gefüllt, die Seiten leicht angedrückt, damit ein Transport ohne Beschädigung des Erdvolumens und der Oberfläche durchgeführt werden kann.
  2. Dann wird die Oberfläche geglättet und geringfügig angedrückt, damit die Samen in gleicher Höhe zu liegen kommen und beim Angießen nicht in Mulden verschwinden.
  3. Der Samen wird nun gleichmäßig auf der vorhandenen Fläche verteilt, mischt man ihm noch Sand zu, ist die Verteilung besser zu beobachten.
  4. Nach der Aussaat wird mit sehr feiner Brause oder einem Sprühgerät die Oberfläche ausreichend mit Wasser benetzt, es wird angegossen, wobei sich die Erde nicht wesentlich verändern darf.
  5. Die Dunkelkeimer werden noch einmal mit übersiebter Erde bedeckt.
  6. So können die Gefäße in einen Behälter mit Wasser gestellt werden. Das Wasser darf nicht über den Gefäßrand gelangen.
  7. Von diesem Zeitpunkt an darf das Substrat bis zur erfolgten Keimung und dem Sichtbarwerden der ersten Keim- und Primärblätter nicht mehr trocken werden. So treten keine Störungen oder Beschädigungen des Wachstums und der Sämlinge auf.

Ungeschlechtliche Vermehrung

Die vegetative Vermehrung nennen wir auch Ungeschlechtliche. Es werden Pflanzenteile, meistens Stecklinge, von den vorhandenen Trieben geschnitten. Somit werde die guten Eigenschaften (Blattfärbung, üppige Blüte, starkes Wachstum) erhalten und gepflegt. Verwenden wir die Spitzen der Triebe, so sprechen wir von Kopfstecklingen. Diese können je nach Pflanzenart verschieden lang sein. Sie haben allgemein 3-6 Blätter oder auch Blattpaare. Unterhalb dieser Köpfe geschnittene Stecklinge mit einem bis mehreren Blättern, auch Augen- oder Triebstecklinge genannt, können Pflanzen mit mehreren Trieben ergeben, wenn alle Augen austreiben. Die Stecklinge werden mit einem scharfen Messer unterhalb eines Blattknotens geschnitten. Nelken, Chrysanthemen, Hortensien können auch gebrochen werden, da sie an den Internodien, den Blattknotenzwischenstellen, Wurzeln bilden.

Man kann die Stecklinge in Töpfe stecken und mit einem Glas bedecken. Hierdurch entsteht ein Kleingewächshaus. Oder man kauft sich Minigewächshaus* zu günstigen Preisen.

Es ist auch nicht erforderlich, die Stecklinge in eine mit Wasser gefüllte Flasche zur Bewurzelung zu geben, da diese im »Kleingewächshaus« schon gut bewurzeln.

Bewässern von Stecklingen 

Die Töpfe, Schalen, Kisten, in die die Stecklinge flach bis 1 cm tief gesteckt wurden, können in Untersetzer, Schalen, Untersetzerplatten gestellt werden. In diese wird das »Gießwasser« gegeben, um eine Verdichtung des Substrates an der Topfoberfläche zu vermeiden und die Stecklinge vor laufender Befeuchtung durch ungünstig temperiertes Wasser zu schützen. Das in die Untersetzer gegebene Wasser diffundiert durch die Tontopfwand. Zudem wird das Wasser durch die am Boden befindlichen Abzugslöcher aufgenommen und kapillar im Substrat weitergeleitet. So kommt es zu einem laufenden Luftaustausch mit den Kapillaren –  sobald das Wasser von unten von den Wurzeln oder dem Substrat aufgenommen worden ist. Die Aussaat- oder Steckoberfläche bleibt dann luftführend und hat genügend Feuchtigkeit, um die Samen quellen und die Stecklinge sich bewurzeln zu lassen.

 

aussaat zu hause 2

Der Vorteil von Mini-Gewächshäusern

Weil eine bestimmte Luftbewegung nicht zu vermeiden ist, die trockene umgebende Luft aber den Gefäßen, dem Substrat Wasser entzieht, ist anzuraten, Klarsichtfolie, so dünn und so hell wie möglich, über die Pflanzen (Stecklinge) zu ziehen. Zu diesem Zweck spannen wir dünnen Draht über die Stecklinge, damit die Folie hier aufliegen kann und die gesteckten Teile nicht berührt. Der Raum über dem Topfrand wird somit zu einem kleinen »Gewächshaus« in dem das Wasser nicht verdunsten kann. Das Wasser schlägt so nur an den Wänden der Folie nieder und kommt de Substrat und den Pflanzen zugute. Es ist ein ständiger Kreislauf des Wassers, der hier hergestellt wird. Die Pflanzen können ihre ganze Kraft der Wurzelbildung widmen, ohne einen Teil an die Verdunstung abgeben zu müssen. Anstelle von Draht können auch Holzstäbchen als Stützelemente verwendet werden. Bis zur Wurzelbildung ist nur darauf zu achten, dass das Substrat nicht trocken wird.

Es ist nicht ganz leicht, im Wasser bewurzelte Stecklinge an Erde zu gewöhnen. Umgekehrt geht es leichter, wenn die Erde ausgewaschen wird und Wurzeln dann zwischen Bimskies, Perlite, Lecaton u. a. Substraten gebettet werden. Da sie sofort wieder Wasser aufnehmen können. Während umgekehrt ein Trocknungsprozess der Wurzelspitzen eingeleitet werden kann, dem dann die Neuwurzelbildung folgen muss.

aussaat zu hause

Blattstecklinge und Tellerstecklinge

Neben diesen kennen wir auch noch Blattstecklinge verschiedener Formen. Begonia-Rex-Hybriden (Blattbegonie) werden durch ganze Blätter mit ca. 2-3 cm Blattstiel oder durch sogenannte Tellerstecklinge, vermehrt, indem nur der Stiel mit 2-5 cm des Blattes verwendet wird. Es können sogar Blattflächen in 2-3 cm große Teilstücke zerschnitten werden, die dann auf ein keimfreies Substrat gebracht und entsprechend feucht gehalten werden. Ferner können Teilstecklinge bei dieser Pflanzengattung verwendet werden, indem die Adern halbiert werden und so Keilstücke der Blattspreite am Stielansatz ergeben. 

Abmoosen

Das Abmoosen wird bei größeren oder auch schwerer zu vermehrenden Gewächsen angewendet. Unterhalb eines Blattes wird eiSchnitt durch die Rinde, den Siebteil bis an den Holzteil geführt und die Wunde gesperrt, damit die Teile nicht wieder verwachsen können. Dann umwickeln wir die Stelle mit feuchtem Moos und befestigen es. Nun besprühen oder befeuchten wir diese Stelle laufend, bis sich Wurzeln gebildet haben und wir den oberen Teil abschneiden und topfen können. Die aufgezählten Vermehrungsarten sind nicht alle Möglichkeiten Pflanzen zu vermehren, wir brauchen ja nur an die Ableger, Ausläufer, Brutknospen, Zwiebeln, Knollen usw. zu denken. Wer mit Pflanzen lebt, sollte versuchen, sie zu vermehren, um ihre Eigenschaften besser kennenzulernen.

Weitere Artikel in unserem Magazin

bringen pflanzenlampen etwas

Bringen Pflanzenlampen etwas?​

Hier geht es zu den wichtigsten Studien über Künstliche Beleuchtung! 

Zimmperpflanzen Standort

Wo stehen Zimmerpflanzen am besten?

Die Austrichung der Pflanzne in der Wohnung ist ein wichtiger Wachstumsfaktor

Temperatur Zimmerpflanzen

Welche Temperatur für Zimmerpflanzen?

Die richtige Zimmer- und Substrattemperatur für unterschiedlich Pflanzen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert