Lassen der Wurzellebensraum und die oberirdischen Teile der Zimmerpflanzen eine weitere ungestörte Ausdehnung nicht mehr zu, muss verpflanzt oder aus dem Pikierstadium getopft werden. Verdichte, veralgte, vernässte oder ausgelaugte Erde wird ersetzt. Zum Topfen werden, den Sämlinge oder bewurzelten Stecklinge vorsichtig aus dem Saatbeet und dem Vermehrungsbeet herausgenommen. Die Wurzeln sollen erhalten bleiben. Das neue Gefäß darf nicht zu groß sein. Das Verpflanzen wiederholen, um den Gewächsen immer wieder ein neues Substrat anzubieten, aus dem sie die Nahrung für den Pflanzenaufbau entnehmen können.
Das frische Substrat ist zwischen den Wurzeln gleichmäßig zu verteilen, um die Wurzelausbildung nicht einseitig zu verlagern. Bei älteren Ballen wird es nicht immer leicht sein das Substrat günstig zu verteilen. Zwischen Topfrand und altem Ballen soll ca. 1 cm neue Erde zu liegen kommen, auch bei Jungpflanzen die getopft werden. Die Pflanzen sollen beim Topfen oder Verpflanzen nicht tiefer im Substrat stehen, als sie vorher gestanden haben, um Fäulnis der an die Luft gewöhnten Pflanzenteile zu vermeiden.
Mit dem Daumen und dem Zeigefinger beider Hände werden die Pflanzen leicht mit dem sie umgebenden Substrat angedrückt, um einen Schluß des frischen Substrates mit dem alten Ballen herzustellen und die Wasserführung zu unterstützen.
Die Pflanzen sollen fest, aber nicht verdichtet stehen und sich auch nicht mehr herausziehen lassen. Beim späteren Angießen wird sich herausstellen, ob die Pflanzen in der Luft gehangen haben. Um das Verdichten des Substrates zu vermeiden, stellen wir die getopften Pflanzen in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer. Das Wasser steigt dann kapillar im Substrat und durchfeuchtet den gesamten Topfraum.
Weitere Methode des Umtopfens
Eine andere Form des Umtopfens ist möglich, indem man den Topf mit Erde gehäuft füllt und diese leicht andrückt. Die Jungpflanze, der Sämling, wird aus dem anderen Gefäß unter Schonung der Wurzeln herausgehoben. Dann wird in der Mitte des gefüllten Topfes mit dem Zeige- oder einem anderen Finger ein entsprechend großes Loch gedrückt, die Pflanze hineingehalten und mit den anderen Fingern die Erde leicht von den Seiten angedrückt. Die Haltung der Pflanze sollte die gleiche wie bei der anderen Methode sein. Beim Verpflanzen geht man davon aus, dass die Wurzeln aus dem Abzugsloch hinausgewachsen sind, oder sich die ganze Pflanze herausgeschoben hat. Die Erde ist verbraucht und zusammengefallen und hat sich verdichtet. Der Topf ist zu eng geworden, der Ballen besteht nur noch aus Wurzeln. Vor dem Verpflanzen stellen wir den Topf noch einmal in einen mit Wasser gefüllten Behälter und lassen den Ballen vollsaugen. Dann umfassen wir mit dem Zeige- und Mittelfinger einer Hand den Sproß, drehen den Topf um und schlagen den Topfrand auf eine Holzleiste oder einen anderen festen Gegenstand, bis sich der Ballen und der Topf voneinander lösen. Der Ballen muß immer geschont bleiben.
Wie oft soll man Zimmerpflanzen umtopfen
Wird nichts beschädigt, kann die Prozedur zu jeder Jahreszeit während der Wachstumsperiode, außer der Knospenbildungs- und Blütezeit vorgenommen werden Das ist auch der Vorteil der Containeranzucht bei Stauden und Gehölzen, die dann einen Wurzelballen bilden und ohne Schaden verpflanzt werden können. Allerdings darf dann der Ballen nicht aufgerissen werden. Wir müssen zwischen den alten und jüngeren Pflanzen mit größeren oder oder kleineren Ballen unterscheiden. Während ältere Ballen aufgelockert werden, um sie zu verjüngen und zwischen die alten und stärkeren Wurzelpartien Substrat zu bekommen, werden die kleineren Ballen in ihrer Größe erhalten. Der neue Topf soll auf jeder Seite 1 -2 cm größer als der alte Topf sein.
Die Gefäßwahl ist eine Frage des Designs in den Wohnräumen; alle Töpfe sollen Abzugslöcher haben. Die frühere Methode der Scherbeneinlage ist abzulehnen, da die groben Erden das Topfloch nicht zudecken. Wachsen die Wurzeln durch das Abzugsloch, versperren sie dem austretenden Wasser den Weg. Hier sind dann die Wurzeln zu entfernen oder der Topf ist erneut zu verpflanzen. Meistens reicht der verbleibende Raum aber zum Abzug des überflüssigen Wassers aus. Auch haben die Methoden der Substratschichtung im Topf keine Bedeutung mehr. Die Erden sind stabil, man braucht keine Kies-, Sand- oder andere Substratschicht einzubringen; das alles vereinfacht die Handhabung.
Wann muss ich Zimmerpflanzen umtopfen?
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